Philipp Schaller – Autor, Kabarettist und Künstlerischer Leiter der Herkuleskeule - erklärt, warum ausgerechnet jetzt eine perfekte Zeit für politisches Kabarett ist.
Herr Schaller, Sie sagen, dass Sie am liebsten zwischen den Stühlen sitzen. Ist das nicht unbequem?
Bequem ist politisches Kabarett ja ohnehin nicht. Es lebt vom satirischen Blick auf alle Seiten. Deshalb sollte man als Kabarettist eben nicht auf einem der Stühle sitzen, denn wenn man sich in die einzelnen Lager begibt, neudeutsch »Blase«, was will man da verstehen, geschweige denn satirisch kommentieren?
Fakenews, Vorschriften für „richtiges“ Sprechen und Denken, Beschimpfungen Andersdenkender … Warum finden Sie trotzdem, dass es gerade jetzt eine gute Zeit für politisches Kabarett ist?
Die meisten Menschen suchen wie wir nach Antworten. Wir sind kein Kompass, haben aber Fragen. Zum Beispiel: Warum ist die Bombardierung eines Krankenhauses in der einen Woche deutsche Staatsräson - und wenn Iran ein israelisches Krankenhaus bombardiert, ist Khomeini der »neue Hitler«? Man müsste sich mal entscheiden. Besonders, wenn man als deutsche Regierung das Wort »Moral« in den Mund nimmt.
Dennoch: Früher war alles besser, könnte man sagen, auch im Kabarett. Da waren Zuschauer und Kabarettisten immer einer Meinung. Heute müssen Sie sich schonmal als „Putins Nutte“ beschimpfen lassen. Warum tun Sie sich das eigentlich an?
Unser Kabarettkeller ist ein Ort, wo andere Meinungen und Sichten noch zu hören sind. Und hinterher diskutieren wir mit Andersdenkenden. Das tu ich mir »nicht an«, das leisten wir uns! Außerdem bin ich nicht Putins Nutte, höchstens Putins Sexarbeiter. Soviel sprachliche Korrektheit muss sein!
Modernes politisches Kabarett, wie Sie es verstehen, spiegelt zwar Meinungen wider, legt sich selbst aber nicht fest. Machen Sie es sich nicht zu einfach, wenn Sie Ihre Zuschauer selbstdenken lassen?
Wir legen uns sehr wohl fest. Aber wir behaupten nicht, dass unsere Sicht die einzige richtige ist. Und ein Raum voller selbstdenkender Menschen - was soll daran einfach oder schwer sein? Das ist ein Glück!
Zum Schluss noch der Werbeblock: Warum lohnt es sich, in den Kabarettkeller der Herkuleskeule hinunterzusteigen?
Weil bei uns die Post abgeht! Manchmal hört man die Stecknadel fallen bis einer die Tür schlägt. Wir haben keine Redaktion, keinen Geldgeber, der uns Vorgaben macht, also nichts, was zwischen uns und dem was wir sagen müssen, steht. Immer wieder kommen hinterher Zuschauer aus Niedersachsen oder Hessen zu uns und wundern sich, was wir alles sagen »dürfen«, so eine Freiheit würden sie von anderen Kabaretts gar nicht kennen. Und: Wir haben fantastische Musiker, urkomische Kabarettisten und Autoren, die schreiben, was sie denken. Nicht zu vergessen auch mein Vater Wolfgang, der ja auch mehrere Programme der Keule geschrieben hat und selbst noch auftritt.
Für das längst ausverkaufte Gastspiel von Gerd Dudenhöffer in der Keule sind bei Facebook dubiose Tickets aufgetaucht.
Traurige Premiere: Jetzt sind auch wir erstmals Ziel von Ticket-Betrügern geworden! Für unsere längst ausverkaufte Veranstaltung mit Gerd Dudenhöffer am 9. November gibt es aktuell auf Social-Media-Kanälen den dubiosen Versuch, ganz offensichtlich und zudem auch noch schlecht gefälschte Tickets zu verkaufen. Der Post auf Facebook stammt von einer angeblichen Rebekka Kohler, die vorgibt, vermeintlich echte Tickets für ihre Freundin Margot Kulla zu verkaufen, die für den Termin in der Herkuleskeule verhindert sei. Allerdings gibt es im Zusammenhang mit den Tickets wohl weder die eine noch die andere Frau, zudem sind das auch optisch keine Tickets für unseren Kabarettkeller und auch der angegebene Preis stimmt nicht; die angebliche Käuferin ist in unserem System ebenfalls nicht zu finden. Unser Kassenpersonal hat die „Dame“ natürlich auch umgehend angeschrieben und sie dringend aufgefordert, den Post zu löschen. Also: Die Tickets stammen NICHT von uns!!! Das Gastspiel ist ausverkauft!!! Bitte kaufen Sie über solche Wege keine Tickets!
Im Übrigen arbeiten wir derzeit an einem zusätzlichen Termin für Gerd Dudenhöffer in der Herkuleskeule. Wir informieren natürlich, sobald es dazu Neuigkeiten gibt!
Aktuell rollt zwar keine Straßenbahn vor der Keule-Tür. Erreichbar sind wir aber trotzdem!
Eigentlich ist der Kabarettkeller der Herkuleskeule ja mit der Straßenbahn ganz bequem zu erreichen. Fast alle Dresdner Straßenbahnlinien halten quasi direkt vor unserer Tür; am Altmarkt. Das Wort „eigentlich“ zeigt allerdings, dass das derzeit anders ist: Drei Wochen lang – nämlich noch bis zum 21. Juli um 3 Uhr – ist der nahe Straßenbahn-Knotenpunkt Postplatz wegen dringend notwendiger Gleis-Bauarbeiten komplett für den Straßenbahn- und Autoverkehr gesperrt. Damit können nun auch keine Straßenbahnen mehr über den Altmarkt rollen. Erreichbar ist die Keule aber trotzdem! Mit dem Auto kann die Tiefgarage unterm Altmarkt nach wie vor ungestört angesteuert werden und für Straßenbahn(mit)fahrer ist lediglich ein kleiner zusätzlicher Fußweg notwendig. Die meisten Bahnen halten entweder am Pirnaischen Platz oder von der Augustusbrücke kommend direkt am Zwinger, gleich neben dem Postplatz. Oder noch einfacher: am Theaterplatz. Von hier aus geht's gut 300 Meter einfach nur am Taschenberg-Hotel vorbei zum Kulturpalast.
Wir haben mal im aktuellen (Umleitungs)Fahrplan der DVB geblättert:
Linie 1 ist geteilt: aus Richtung Prohlis bis zum Pirnaischen Platz, dann ein Stück in Richtung Altmarkt laufen – aus Richtung Leutewitz rollt die Bahn bis Postplatz am Zwinger (oder Haltestelle Theaterplatz)
Linie 3 fährt aus Richtung Coschütz bis zur Webergasse, dann zu Fuß durch die Altmarktgalerie oder daran vorbei Richtung Altmarkt - aus Richtung Wilder Mann hält die Linie 3 am Postplatz Zwinger; hier wird sie dann zur 11 (oder auch hier Haltestelle Theaterplatz)
Linie 4 rollt bis Haltestelle Kongresszentrum – von hier aus dann die Ostra-Allee in Richtung Postplatz/Altmarkt laufen
Linie 7 fährt aus beiden Richtungen bis Postplatz Zwinger (oder Haltestelle Theaterplatz)
Linie 9 rollt aus Richtung Prohlis bis Pirnaischer Platz, von hier aus dann ein Stück in Richtung Altmarkt laufen - aus Richtung Kaditz fährt die Linie 9 bis Postplatz am Zwinger (oder Haltestelle Theaterplatz)
Linie 11 fährt aus Richtung Zschertnitz bis zur Webergasse, dann zu Fuß durch die Altmarktgalerie oder daran vorbei in Richtung Altmarkt - aus Richtung Bühlau rollt die Linie 11 bis Postplatz am Zwinger; hier wird sie dann zur Linie 3 in Richtung Wilder Mann (oder auch hier Haltestelle Theaterplatz)
Alle aktuellen Ankunfts- und Abfahrtszeiten gibt’s natürlich auch ganz bequem unter diesem Link bei den DVB: https://www.dvb.de/de-de/
Ab sofort gibt's auf alle Veranstaltungen bis 26. Juli bei uns im Kabarettkeller 20 Prozent Rabatt. Einfach unser Kennwort eingeben!
Die Zeugnisse in Sachsens Schulen sind verteilt, die ersten Sommerferienkoffer gepackt ... Für alle aber, die noch nicht in den Sommerurlaub starten: Die Herkuleskeule ist noch da! Wir spielen durch! Im klimatisierten Kabarettkeller im Kulturpalast. Und das Beste: Bei uns muss niemand eine schwere Badetasche schleppen oder gar die Plätze frühmorgens mit dem berühmt-berüchtigten Handtuch besetzen! Ab 20 Uhr läuft bei uns immer mittwochs bis sonnabends politisches Kabarett vom Feinsten, mit heißen Pointen und kühlen Drinks am Bistro - und das auch noch mit Sommerferien-Rabatt. Denn bis zum 26. Juli gibt's für alle Vorstellungen bei uns im Kabarettkeller 20 Prozent Rabatt auf alle Tickets. Dazu beim Kauf einfach das Kennwort SOMMERFERIEN eingeben oder an der Kasse sagen. Tickets gibt's einfach hier.
Satire ist sein Ding, aber vor allem ist er Politiker: Gregor Gysi kommt ins Herkuleskeulen-Schäferstündchen.
Sogar über Fußball kann man mit Gregor Gysi wunderbar plaudern. Auch, wenn er kein Dynamo-Fan ist, sondern Mitglied bei Union Berlin ... Die Dresdner werden ihm das bestimmt verzeihen. Ohnehin kann man eigentlich über so ziemlich jedes Thema mit ihm sprechen; in erster Linie natürlich über Politik. Denn Gregor Gysi ist vor allem eines: Herzblut-Politiker. Einer, der die Dinge hintersinnig und augenzwinkernd auf den Punkt bringen kann - im Kabarett nennt man das Pointe. Und so ist unsere Kabarettbühne irgendwie dann doch ein passender Ort für ihn. Deshalb wird Gregor Gysi am 26. Oktober ab 12 Uhr im nächsten Talk unserer "Herkuleskeulen-Schäferstündchen" zu Gast sein - und Moderator Alexander G. Schäfer wird es mit großer Sicherheit schwerhaben, auch mal zu Wort zu kommen ... Beste Voraussetzungen also für zwei unterhaltsam-kluge Stunden bei uns im Kabarettkeller!
Geboren im Januar 1948 im Berlin der Nachkriegsjahre, wuchs Gregor Gysi in einem sehr politischen, aber auch sehr kulturellen Umfeld auf. Lernte zunächst Rinderzüchter, studierte dann aber Jura und wurde Rechtsanwalt. Ein sehr prominenter in den Jahren der DDR noch dazu. In den Wendewirren übernahm Gysi dann die Führung der SED, als sie PDS hieß und das mit dem demokratischen Sozialismus im Namen auch genauso meinte. Die Genossen drückten ihm dazu gleichmal nicht nur symbolisch einen großen Besen in die Hand, mit dem Wunsch, mal kräftig durchzukehren. Das tat er. Blies kurz darauf auch frischen Wind durch den Bundestag. Und die Wähler vertrauen ihm bis heute, immerhin holte er für die Linke in Berlin Treptow-Köpenick zur jüngsten Bundestagswahl das Direktmandat. Womit er gleich auch noch Alterspräsident des Parlaments wurde. Und so wird es bei uns im Kabarettkeller dann auch eine Menge spannender Einblicke in den Politikbetrieb der Bundesrepublik geben.
Musikalisch umrahmt von unserem musikalischen Leiter Jens Wagner, der die bekannte tschechische Jazzsängerin Dorotha am Flügel begleiten wird. Tickets gibt's ab sofort.
Am Sonnabend sind wir mit einem Stand beim Sommerfest im Gartencenter Rülcker präsent. Und treffen dort auf Kakteen ...
Kakteen und Kabarett, das passt. Beide sind mitunter ziemlich stachelig. Wenn also das Gartencenter Rülcker an der Reicker Straße in Dresden-Strehlen am Sonnabend, dem 21. Juni, Kaktus- und Sommerfest feiert, dann sind wir von der Herkuleskeule natürlich auch dabei! Denn das Gartencenter Rülcker und die Herkuleskeule haben ja im Sommer bekanntlich auch noch etwas richtig Großes im Kleingarten vor: Ab 29. Juli sind wir vier Wochen lang hier mit unserem neuen Sommerstück „Nur die Harten komm‘ in Garten!“ zu Gast; und wir spielen direkt im Gewächshaus.
Am Sonnabend werden wir natürlich auch mal einen Kaktuscocktail probieren, den sich die Gartenexperten fürs Sommerfest haben einfallen lassen. Und wir sind mit einem kleinen Stand präsent, an dem es zum Beispiel eine Menge zu gewinnen gibt: Einfach Los ziehen und Daumen drücken. Als Gewinne winken neben DVD und CD auch 2-für-1-Tickets fürs komplette Theaterjahr. Wer will, kann übrigens auch gleich noch Tickets für alle Stücke bis zum Jahresende kaufen; dazu haben wir auch die druckfrischen neuen Spielplanflyer für die Monate September bis Dezember dabei. Eine kleine Premiere, denn die gab's bisher noch nie ;) Zudem hat sich auch Herkuleskeulen-Kabarettist Frank Weiland angesagt, er wird am Vormittag ebenfalls vorbeischauen. Es lohnt sich also! Start im Gartencenter Rülcker an der Reicker Straße ist 8 Uhr. Wir freuen uns auf Euch! Und auf den Kaktuscocktail ...
Ab 18. Juni um 12 Uhr gehen alle Termine bis zum Jahresende bei uns online. Mit spannenden Angeboten.
Silvester in der Herkuleskeule? Oder die Weihnachtsfeiertage mal anders? Bei uns im Kabarettkeller gibt es da jede Menge spannender Möglichkeiten. Und ab Mittwoch, dem 18. Juni, gibt's die Tickets dazu. Dann nämlich - Punkt 12 Uhr mittags - startet auf unserer Homepage und an unserer Theaterkasse im Kulturpalast der Vorverkauf für alle Termine bis Jahresende. Mit dabei zum Beispiel unser Schäferstündchen mit Gregor Gysi, jede Menge sehenswerte Gastspiele und natürlich auch unsere Kultprogramme. Es lohnt sich also, bei uns auf der Homepage vorbei zu schauen und die Tickets rechtzeitig zu sichern. Einfach hier klicken und umschauen.
Wir sind begeistert, dass ihr so begeistert seid: An vielen Terminen fürs Sommerprogramm "Nur die Harten komm' in Garten!" steht schon das Wort "Restkarten" ...
Auch, wenn die meisten Sportarten derzeit Sommerpause machen: Bei uns gilt es, nochmal sportlich und schnell zu werden. Denn die Ticketnachfrage für unser neues Sommerstück "Nur die Harten komm' in Garten!" legt gerade so etwas wie einen echten Endspurt hin. An vielen der Termine steht schon "Restkarten". Was uns natürlich unfassbar dankbar macht! Ihr seid gespannt auf politisches Kabarett direkt in einem echten Gewächshaus - und auch wir sind aufgeregt, wie es wird, wenn wir dann ab Ende Juli vier Wochen lang tatsächlich direkt im Gewächshaus im Gartencenter Rülcker in Dresden-Strehlen an der Reicker Straße spielen werden. Aber wir sind überzeugt, dass politische Spitzen gut zwischen Heckenrosen, Tomaten und Zimmerpflanzen passen. Und wir proben natürlich auch schon fleißig. Im Garten von Regisseurin Ellen Schaller und bei uns im Kabarettkeller. Wir freuen uns jedenfalls schon unfassbar. Und Tickets gibt's ganz bequem hier oder direkt im Gartencenter.
Die Herkuleskeule spielt ihr Sommerstück „Nur die Harten komm‘ in Garten!“ direkt im Gewächshaus. Und die Regisseurin kauft dafür Weihnachtsbäume ein …
Es klang nach einem ganz normalen Verkaufsgespräch im Gartenmarkt; war es aber nicht. Denn Ellen Schaller war keine normale Kundin, die da mit Gartencenter-Chef Thomas Schrön im Gewächshaus des Gartenbaus Rülcker an der Reicker Straße im Dresdner Osten verhandelte. Es ging um Orangenbäumchen, um Euro-Paletten, ein blaues Wasserfass, eine Schubkarre, Gießkannen und sogar um drei Weihnachtsbäume im Topf. Thomas Schrön konnte ihr das alles lächelnd zusagen; Ellen Schaller nahm aber nichts davon mit. Klingt komisch? Ist aber so. Denn Ellen Schaller führt Regie im neuen Sommerkabarett der Herkuleskeule und die Liste an Gartengeräten und Pflanzen gehören sozusagen zum Bühnenbild. Denn die Herkuleskeule wird ihr Stück „Nur die Harten komm‘ in Garten!“ bekanntlich passenderweise tatsächlich im Gewächshaus spielen. Im Gartencenter Rülcker; ab 29. Juli bis Ende August.
Die Geschichte geht dabei so: Die Kabarettisten Birgit Schaller, Johanna Mucha und Philipp Schaller treffen sich im Kleingarten eines Kollegen, um hier ganz ungestört ein neues Programm einzustudieren. Aber natürlich kommt da irgendwie immer die aktuelle Politik dazwischen. Das wird nervenaufreibend für die Kabarettisten - und ein Vergnügen fürs Publikum, ist Philipp Schaller überzeugt, der nicht nur spielt, sondern auch das Textbuch geschrieben hat. Überzeugt ist er außerdem, „dass es im Moment eine sehr gute Zeit für politisches Kabarett ist“. Die Gesellschaft interessiert sich für Politik, es wird diskutiert und sich die Meinung gesagt. „Allerdings Kabarett, das die Zuschauer nicht belehrt, sondern Fragen nach dem ‚Warum‘ stellt“, unterstreicht Philipp Schaller.
Dass seine große Schwester Regie führt, ist für den jüngeren Bruder dabei kein Problem, sondern Herzenswunsch, verrät er. Ellen Schaller hat bekanntlich ja bereits bei seinem Erfolgsstück „Rabimmel, Rabammel, Rabumm“ Regie geführt; „und das war eine wunderbar fordernde und voranbringende Zusammenarbeit“. Die Idee, diesmal im Sommer aus dem Kabarettkeller ins Gewächshaus umzuziehen, begeistert die Regisseurin dabei hörbar: „Das ist ein so herrlicher Ort, ich bin richtig verliebt!“ Was sie dabei mit Gießkanne und Schubkarre vorhat, kann man sich denken, warum sie den Gartencenter-Chef aber auch nach Weihnachtsbäumen gefragt hat, bleibt vorerst ihr Geheimnis. Gelüftet wird es Ende Juli.
Was ein 36 Jahre lang vergessener Konzertmitschnitt mit der Herkuleskeule zu tun hat ...
Fast 36 Jahre war die Aufnahme vergessen, jetzt gibt es das legendäre Jubiläumskonzert zum damals 20-jährigen Geburtstag der Dresdner Rockband electra endlich auf CD. Im April 1989 rockte die Band um Bernd Aust im Kulturpalast, das Label „Buschfunk“ hat das Konzert nun auf die kleinen Silberscheiben gepresst. Zumindest zwei der damals sechs Musiker sind dem Kulturpalast dabei treugeblieben. Wenn auch nicht "oben" im großen Saal, dafür aber "unten" im Kabarettkeller der Herkuleskeule sind der einstige electra-Keyboarder Andreas Leuschner und Schlagzeuger Volker Fiebig regelmäßig als Live-Musiker in den Programmen der Kabarettisten zu erleben. Die Keule rockt also gewaltig … Wobei Volker Fiebig hier immer wieder beweist, dass er nicht allein Schlagzeug spielen kann, sondern auch auf zahlreichen anderen Instrumenten virtuos unterwegs ist. Die Herkuleskeule lohnt sich also für Hirn und Ohr! Auf dem Plattencover der Live-CD stehen die Beiden übrigens praktischerweise gleich nebeneinander - links außen steht Andreas "Bruno" Leuschner, gleich neben ihm Volker Fiebig.
Unser Kindertagsrabatt: Für "Tunnel in Sicht" am 1. Juni und "Sie mich auch" am 3. Juni kosten die Tickets einmalig nur 20 Euro.
So richtig erwachsen wollen wir doch eigentlich alle nicht werden. Oder wie sagte es der große Dresdner Dichter Erich Kästner:Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch! Und da ja am 1. Juni Kindertag gefeiert wird, wollen auch wir für eine Kindertagsüberraschung für Große sorgen. Für die Vorstellungen von "Tunnel in Sicht" am 1. Juni - also direkt am Kindertag - um 18 Uhr sowie für "Sie mich auch!" mit Philipp Schaller am 3. Juni um 19.30 Uhr kosten die Tickets ab sofort nur noch 20 Euro. Kindertagsrabatt in der Keule sozusagen. Einfach auf die Stücktitel drücken und shoppen: Aktionscode ist das Wort "Kindertag" ...
Frank Weiland spielt seit gut 20 Jahren an der Herkuleskeule in Dresden politisches Kabarett. Ist das noch zeitgemäß? Unbedingt, sagt er. Im Gespräch verrät er zudem sein Geheimnis, warum er so schnell neue Texte lernen kann.
Sie haben mal für ein kleines Theater in Dresden über Nacht die Rolle des Pucks aus Shakespeares Sommernachtstraum erarbeitet, weil ein Schauspieler kurzfristig ausgefallen war. Am nächsten Tag haben Sie gespielt. Sie nennen sich selbst einen „Schnell-Lerner“, eine Gabe, die Ihnen doch sicher gerade im aktuell politischen Kabarett entgegenkommt?
Das kommt mir tatsächlich sehr entgegen. Denn natürlich ändern sich die Texte auf der Bühne genauso schnell wie die politischen Entwicklungen vor der Haustür. Bei unserem Stück „Tunnel in Sicht“ gab es jüngst sogar mal vier Änderungen, die wir geprobt haben, davon ist eine nicht mal auf die Bühne gekommen, weil sich die Lage bereits wieder geändert hatte … Aber genau das macht mir Spaß!
Wie lernt man denn so schnell neue Texte?
Ich würde sagen, ich habe ein fotografisches Gedächtnis. Das heißt, ich lerne quasi optisch. Ich weiß, wo was in einem Buch steht und merke mir auf diese Weise die Inhalte. Und ich merke mir auch, was die anderen auf der Bühne zu sagen haben, auch daran orientiere ich mich dann.
Sie haben schon an sehr vielen verschiedenen Theatern nicht nur in Dresden und Umgebung gespielt, was reizt Sie am Kabarett, dass Sie nun schon gut 20 Jahre in der Herkuleskeule auf der Bühne stehen?
Ich war viele Jahre im Norden aktiv, habe zum Beispiel bei der Bremer Shakespeare-Company gespielt oder in Lübeck den Lokomotivführer in „Jim Knopf“. 1999 bin ich dann in der Keule eingestiegen – und nach einer Pause bin ich seit 2018 wieder regelmäßig hier im Kabarettkeller. Anfangs wusste ich gar nicht, dass mir Kabarett liegt – aber das habe ich hier an der Herkuleskeule sehr schnell gelernt. Ich finde es wie schon angedeutet unfassbar reizvoll, dass es hier so politisch und aktuell zugeht. Diese Spontanität, dieses immer wieder Neue – anders als im Theater, wo es ja nur feste Texte gibt. Auch das Spiel mit dem Publikum ist für mich spannend. Zudem ist die Herkuleskeule ja ein Ensemble-Kabarett; und ich bin ein echter Team-Player. Also auch das kommt mir entgegen.
Ketzerisch gefragt: Sie geben Ihren Rollen auf der Kabarettbühne gern einen Hauch schwejk’schen Humors. Nimmt das derzeit mitunter in seiner politischen Meinung festgefahrene Publikum so Ihre Pointen ein bisschen weniger mürrisch hin?
Ich würde gar nicht sagen, dass die Leute in ihren Meinungen festgefahren sind. Sie hören sich schon an, was andere über die Dinge denken. Aber sie zeigen eben durchaus, dass sie es anders sehen. Das finde ich aber nicht schlimm. Diese Offenheit ist doch gut. Eines ist aber klar: Die Meinungen im Publikum sind in den vergangenen Jahren einfach deutlich unterschiedlicher geworden. Und ich muss als Kabarettist einfach damit leben, mit meinen Aussagen nicht mehr von jedem im Publikum sozusagen geliebt zu werden.
Würden Sie denn sagen, dass es erfolgreicher wäre, weniger politisch zu sein?
Ganz und gar nicht! Die Leute kommen ja zu uns in die Herkuleskeule gerade, weil wir ein politisches Kabarett sind. Sie erwarten politische Inhalte. Ich bin überzeugt, dass sich das Publikum ganz bewusst zwischen Comedy oder politischem Kabarett entscheidet.
Regelmäßig sind Sie auch als Regie-Assistent gefragt. Jetzt wieder für die gestarteten Proben für das neue Sommerstück „Nur die Harten komm‘ in Garten!“. Wie ist das, als Kollege plötzlich Anweisungen geben zu müssen?
Ich sehe mich als Regie-Assistent ja nicht in der Rolle, irgendwelche Anweisungen zu geben. Ich bin Unterstützer der Regie. Ich koche Kaffee, sorge dafür, dass alle das aktuelle Textbuch haben, unterstütze beim Textlernen und bin sozusagen der Mann für die Wellness während der Proben. Oder ich fahre los, um zum Beispiel Plastetomaten zu kaufen, die wir für unser voriges Sommerstück „Die Erde hat eine Scheibe“ an einen Holzzaun hinter der Bühne drapiert haben - zudem habe ich auch Requisiten selber gebaut, um den Techniker zu entlasten. Ich bin gespannt, was da diesmal für „Nur die Harten komm‘ in Garten!“ auf mich zukommt …
Kabarettist Mario Grünewald sorgt kurz vor dem Start unserer neuen Kabarettkomödie "Generation XY ungelöst" für Aufregung.
Er macht es unseren Nerven wirklich nicht leicht: Fast wäre bei der schon einmal verschobenen Premiere unserer neuen Kabarettkomödie "Generation XY ungelöst" schon wieder etwas dazwischengekommen ... Erst erwischten unseren Hauptdarsteller Mario Grünewald kurz vor dem eigentlich im April geplanten Start unseres neuen Stücks die Viren und seine Stimme war plötzlich weg - jetzt hat er sich einen Tag vor der Premiere am Dienstag bei einem Unfall drei Zehen gebrochen. Aber wie sagt seine Figur Uwe im Stück auf der Bühne: "Meine Mutter hat früher einfach gepustet, da war es wieder gut ..." Also hat Mario Grünewald "einfach gepustet" - und zog durch. Anschließend musste er im Foyer unseres Kabarettkellers dann kräftig Hände schütteln. Was aber natürlich nicht allein an den gebrochenen Zehen lag, sondern an der ansteckenden Spielfreude der beiden Kabarettisten Johanna Mucha und Mario Grünewald sowie an den mitreißenden Kompositionen und dem Spiel von Thomas Wand an Keyboard und Flügel. Zudem zeigt Johanna Mucha nach ihrem Umzug aus Wien in ihrer Dresden-Premiere, dass sie auch gesanglich eine absolute Bereicherung des Ensembles ist. Fast schon spielend leicht wandelt sie zwischen Rock, Partysong und Opern-Arie!
Die Kabarettkomödie um den Generationenkonflikt begeistert jedenfalls das Publikum. Das war schon in den Voraufführungen in der vergangenen Woche deutlich geworden - und war nun auch auch zum ersten Premierenabend zu spüren. Die Drei auf der Bühne wurden zu Recht gefeiert, wie auch Regisseur Matthias Nagatis und Hannes Sell, der für die Co-Regie verantwortlich war. Es ist frisch, frech und komisch. "Es ist für die Herkuleskeule ein eher ungewöhnliches Stück, es ist eine spannende Mischung aus Theater, Komödie und politischen Pointen", beschreibt es Regisseur Matthias Nagatis.
Wir drücken Mario Grünewald nun aber in jedem Fall die Daumen, dass er künftig unversehrt auf die Bühne kommen kann ...
Das Herkuleskeulen-Urgestein rennt gegen die "Zeitenwände" und ist "Atemlos durch die Macht". 160 Seiten kluge Texte.
Kopfhygiene, so beschreibt Liedermacher Hans-Eckardt Wenzel das neue Buch von Herkuleskeulen-Urgestein Wolfgang Schaller. Und Kabarettist Gerhard Polt schwärmt: "Die Texte sind jung und wahr!" Wolfgang Schaller rennt auf diesen 160 Seiten gegen Zeitenwände, wortspielt der Eulenspiegel-Verlag, in dem das Buch erschienen ist und das auch gleich den Titel "Zeitenwände" trägt. Wobei das Wortspiel in der Unterzeile den Inhalt wohl noch treffender beschreibt: "Atemlos durch die Macht …" Ja, Wolfgang Schaller beweist einmal mehr, dass er, wie einst Dieter Hildebrandt über ihn sagte, "nicht den leichten Weg des bloßen Spaßmachers, sondern den schweren des politischen Satirikers" geht. Die nach Kriegstüchtigkeit rufenden Strack-Zacks und Hofreiters, sagt er, wecken den Wunsch nach einem eigenen Leo, "wenn nur die Stellflächen in der Tiefgarage nicht so eng wären …" Seine Kolumnen fügen sich zu einer satirischen Chronik des letzten Jahrfünfts und senden die frohe Botschaft aus: Es wird schon nicht so schlimm werden, wie es jetzt schon ist. Der Dresdner Comedian Olaf Schubert zieht jedenfalls den sprichwörtlichen Hut vor Wolfgang Schaller: "Unter den humoristischen Urgesteinen ist Schaller für mich das kabarettistische Schwergewicht."
Fans finden das Buch ab sofort auch an der Theaterkasse und der Abendkasse bei uns im Kabarettkeller für 15 Euro!
Passend zum Tag der Arbeit arbeitete das Team unseres neuen Sommerstücks "Nur die Harten komm' in Garten!" im Garten von Regisseurin Ellen Schaller. Eine spannende Konzeptionsprobe.
Da gab's doch tatsächlich schon das perfekte Sommergefühl! Regisseurin Ellen Schaller hatte den Termin für die erste Konzeptionsprobe zu unserem neuen Sommerstück "Nur die Harten komm' in Garten!" quasi auf den Punkt geplant: Zum heutigen 1. Mai - dem Tag der Arbeit - gaben damit nicht nur die Kabarettisten und Musiker am Vormittag alles, sondern auch die Frühlingssonne. Ellen Schaller hatte die Sommerprogramm-Mitstreiter Birgit Schaller, Johanna Mucha, Philipp Schaller, Jens Wagner und Volker Fiebig auf ihre Terrasse im idyllischen Neustadt-Hinterhof eingeladen, um über den Text aus der Feder Philipp Schallers zu reden und erste Regie-Ideen zu besprechen. Und gefrühstückt wurde natürlich auch. Aber vor allem wurde gearbeitet: Welche Lieder sollen es sein? Vielleicht auch eines in englischer Sprache? Wie soll die Bühne aussehen? Ist die eine oder andere Textstelle zu hart? Oder zu weich? Sollen vielleicht sogar passende Merchandising-Artikel - wie zum Beispiel Herkuleskeulen-Grillzangen - ins Angebot kommen? Eines wurde in jedem Fall klar: Alle haben riesige Lust auf das Stück, den Text und nicht zuletzt auf den Ort, an dem das Ganze laufen wird! Bekanntlich spielen wir "Nur die Harten komm' in Garten!" ab 29. Juli passenderweise direkt im Gewächshaus im Gartencenter Rülcker auf der Reicker Straße! "Ein wunderbarer Ort, den ich am liebsten vom Gewächshaus zur Orangerie umtaufen würde", war Regisseurin Ellen Schaller noch immer begeistert von ihrem ersten Besuch im (noch) Gewächshaus während unserer Pressekonferenz vor Ort im März. "Sofort waren Ideen da, was, wie laufen könnte", sagt sie. Und ohne schon zu viel zu verraten: Es wird politisch, es wird lustig und es wird auch überraschend ...
Tickets gibt's schon - und sie sind auch sehr gefragt, was natürlich auch die fröhliche Runde in Ellen Schalles Garten begeisterte! Neben dem herrlichen Wetter ...
Seit heute ist unser neues Stück "Generation XY ungelöst" auf der Bühne! Die Generalprobe begeisterte das Publikum, das nur deshalb nicht applaudierte, weil das bei einer Generalprobe Unglück bringen soll, wie Regisseur Matthias Nagatis im Vorfeld erklärte ...
Die Jugend ist verweichlicht, sie lernt keine richtigen Berufe mehr, höchstens noch Mediengestalter. Aber ist das überhaupt ein Beruf? Von Studienabschlüssen wie Gender Studies ganz zu schweigen, was anschließend höchstens noch für eine Stelle als Geleichstellungsbeauftragter oder im Diversity Management reicht … Und bei jedem Pickel haben diese jungen Leute Angst, es könnte ein aus den Tropen eingeschleppter Tumor sein. Während die vermeintlich Alten keine Ahnung von moderner Technik haben, von den wirklich wichtigen Werten im Leben ohnehin nicht und sie stehen politisch irgendwie immer dort, wo man sich laut jeweils gültigem Zeitgeist nun gerade nicht platzieren sollte. Vorurteile? Die einen sagen so, die anderen so. In jedem Fall ist es ein wunderbares Thema für einen sehr hintergründigen Kabarettabend mit jeder Menge vordergründigen Pointen! Das jedenfalls wurde heute bei der Generalprobe unseres neuen Stücks „Generation XY ungelöst“ deutlich.
Die junge Werbetexterin Jana fliegt – mal wieder – aus einer WG. Denn sie nimmt es ganz offensichtlich zwar mit dem Thema Umwelt im Großen sehr genau, weniger aber im Kleinen, mit der Sauberkeit in den eigenen vier Wänden beispielsweise, wie die sich stapelnden Pizza-Kartons eindrücklich unterstreichen. Sie findet kurzzeitig Zuflucht bei ihrem väterlichen Freund Uwe, der ihr aber eigentlich nur vorrübergehend Asyl gewähren wollte. Das Wort „eigentlich“ zeigt dabei schon mal einen Punkt in einer spannenden Reihe an jeder Menge Konfliktpotenzial. Die beiden Akteure Johanna Mucha und Mario Grünewald haben jedenfalls spürbar Spaß an ihren Rollen und punkten mit unglaublicher Spielfreude. Ansteckender Spaß, den Autor Michael Frowin mit Hilfe von Philipp Schaller da in frecher, mitunter auch deftiger Sprache auf die Bühne unseres Kabarettkellers bringt.
Ein Abend übrigens, der auch musikalisch punktet. Zum einen hat Thomas Wand an den Tasteninstrumenten wunderbare Lieder geschrieben. Zum anderen springt Johanna Mucha als ausgebildete Sängerin traumwandlerisch sicher zwischen den Genres – Pop, Schunkelhit und ein kräftiger Hauch Oper, alles ist dabei. Und Mario Grünewald zeigt einmal mehr, dass auch er nicht nur unter der Dusche singen sollte!
Regisseur Matthias Nagatis hat jedenfalls gemeinsam mit Hannes Sell an seiner Seite einen echten Spagat zwischen Theater, Komödie und politischem Kabarett gemeistert. Gelöst wird der Generationenkonflikt auf der Bühne der Herkuleskeule entgegen dem Stücktitel im Übrigen letztlich dann doch noch. Und das auf sehr überraschende Weise.
Es lohnt sich also unbedingt, Tickets zu kaufen!
Da die Viren unseren künstlerischen Leiter Philipp Schaller erwischt haben, spielt heute Abend seine große Schwester: die Vollblut-Kabarettistin Ellen Schaller. Und das lohnt sich!
Die Keule und die Viren ... Eigentlich sollte heute Abend unser künstlerischer Leiter Philipp Schaller sein Solopgrogramm "Sie mich auch" spielen. Leider haben ihn die Viren erwischt; und selbst eine chemische Keule half dem Keulen-Chef nichts. Absagen wollen wir den Abend aber dennoch nicht, schließlich haben Sie sich auf den Besuch bei uns gefreut. Zu recht übrigens. Und so haben wir uns etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Statt Philipp Schaller wird heute Abend Ellen Schaller bei uns zu erleben sein. Die große Schwester des jüngeren Bruders also - und da beide aus einer Kabarettistenfamilie stammen, wird es heute trotzallem ein kabarettistischer Abend bei uns im Kabarettkeller. Das Programm "Prosecco für alle" ist dabei ein Best Of der Dresdner Kabarettistin und Schauspielerin, die uns allen vorschlägt, wir sollten viel öfter davon ausgehen, dass das Glas ist nicht halb leer, sondern halb voll ist. "Egal ob es um sozial-politische Themen geht oder unsere Alltagsprobleme", sagt sie. Und so wird sie heute Abend in verschiedene Rollen schlüpfen: In die Rolle der Notaufnahmeschwester, einer neunmalklugen Waldorfschülerin oder auch cleveren Karrierefrau. Und sie wird Antworten suchen auf die Frage, was uns in dieser Zeit voller Selbstoptimierung und Überforderung helfen könnte. Achtsamkeitstraining oder eine Flasche Prosecco? Die Vollblut-Komödiantentin wird sich in allen Fascetten zeigen; auf einer Skala von naiv bis lasziv. Ellen Schaller ist eine versierte Satirikerin, die ihre Nadelstiche ganz exakt setzt. Es lohnt sich also in jedem Fall, den Abend bei uns in der Herkuleskeule zu genießen. Schaller statt Schaller sozusagen.
Die Herkuleskeule kann sich auch diesmal wieder über einen echten Ansturm auf die Tickets zur Langen Nacht der Dresdner Theater freuen. Aber Keule-Fans sind natürlich nicht chancenlos!
Die Tickets für den Kabarettkeller der Herkuleskeule zur Langen Nacht der Dresdner Theater am Sonnabend sind schon seit langem ausverkauft. Zumindest die Tickets, die in den Vorverkauf gegangen sind. Die Hälfte der 244 Plätze pro Veranstaltung wird ja bekanntlich vorab vergeben, die andere Hälfte geht dann am Sonnabendabend an die Fans. Zu sehen gibt es um 19, 20, 21 und 22 Uhr eine Kurzfassung unseres Erfolgsstücks "Im Kühlschrank brennt noch Licht". Diese enorme Nachfrage macht uns natürlich stolz. Noch ein spannender Tipp: Wer den Renner aus der Feder von Philipp Schaller und Michael Frowin übrigens komplett sehen möchte, kann ihn um 16 Uhr in Gänze erleben. Überhaupt ist schnell zu sein mit Blick auf unser Stück wichtig, denn der "Kühlschrank" läuft in der Keule bekanntlich Ende September aus. Wer also noch einmal die Weltrettung zwischen Bockwurst und Büchsenbier an Hertas Spätshop mitten in Dresden erleben möchte, hat noch gut zehn Mal die Chance dazu. Oder eben als Kurzfassung zur Langen Nacht der Theater in Dresden am Sonnabendabend.
Wolfgang Schaller wird heute 85. Ohne ihn und seine Texte wäre die Herkuleskeule heute sicher nicht das, was sie ist: Eines der besten Kabaretts längst nicht mehr nur im Osten des Landes.
Wolfgang Schaller, der große alte Mann des deutschen Kabaretts, wird 85. Großer alter Mann - darf man das eigentlich noch sagen? Egal! Er ist der große alte Mann der politischen Satire und die Dresdner Herkuleskeule, eines der renommiertesten und wichtigsten Kabaretts im Osten Deutschlands, wäre ohne ihn wohl nicht denkbar! Denn ein weiser alter Mann ist Wolfgang Schaller - geboren 1940 in Görlitz - noch dazu. Ein weißer zwar auch. Aber „weißer alter Mann“ ist ja heute eher ein Schimpfwort als eine Beschreibung, würde er an dieser Stelle vielleicht einwerfen ... Ja, mit Sprache kann er schließlich umgehen; immerhin ist Wolfgang Schaller studierter Deutschlehrer. Dass er es nicht geblieben ist, sondern stattdessen 1970 nach Dresden an die Herkuleskeule kam und seither Kabarettstücke schreibt, ist dabei Manfred Schubert zu verdanken. Dem Gründer der Herkuleskeule. Der war in eines der zahlreichen politischen Fettnäpfchen getreten, die die DDR-Oberen bekanntlich überall platziert hatten – und so musste er für ein halbes Jahr zur politischen Schulung. Für diese Zeit holte Schubert dann also Wolfgang Schaller aus Görlitz nach Dresden. „Aus diesem halben Jahr sind nun 55 geworden“, erzählt Wolfgang Schaller mit einem spitzbübischen Schmunzeln. Es ist eine von vielen spannenden Anekdoten, die er erzählen kann. Geworden sind es seit 1970 zudem gut 60 abendfüllende Kabarettprogramme. Mit mutigen, meinungsstarken Texten. Allerdings ohne, Meinungen vorzugeben, unterstreicht er. „Ich kann meine Meinung nämlich manchmal selbst nicht leiden, sie macht mir immer nur Ärger ...“ Nicht zuletzt beim Thema Krieg und Frieden. Aber ungeachtet dessen macht Wolfgang Schaller deutlich: „Lieber einen Monat erfolglos verhandeln, als einen Tag schießen!“ Das ist und bleibt sein fester Standpunkt - auch, wenn er mitunter verschmitzt anmerkt, dass Standpunkte heute eher beweglich sind und damit quasi zum G(eh)-Punkt werden.
Etliche der erwähnten Programme schrieb Wolfgang Schaller dabei gemeinsam mit seinem genialen Autoren-Partner Peter Ensikat. Zu DDR-Zeiten wurden ihre Stücke in beinahe jedem Theater der Republik gespielt. Aber auch nach der Wende - und damit nun im Westen - hat der Ostdeutsche Schaller noch immer eine Menge zu sagen. Die Politik versuche ihn auch heute noch mundtot zu machen, mit Auszeichnungen zum Beispiel, sagt er witzelnd. Auf den „Stern der Satire“ ist Wolfgang Schaller trotzdem stolz, den er 2009 vom damaligen Außenminister Frank-Walter Steinmeier überreicht bekommen hatte.
Schnee von gestern ... Aber: „Wenn der Schnee schmilzt, kommt die Kacke zum Vorschein!“ Auch das einer dieser hintersinnigen Sprüche aus seinen Programmen, mit denen er noch heute für volle Säle sorgt. Und so will er noch eine Menge Schnee schmelzen lassen. 85 ist ja eigentlich nur eine Zahl, sagt er. Trotzdem von uns allen: Herzlichen Glückwunsch!!!
Wir spielen auch während der Feiertage! Und Ostersonntag mit "Hüttenkäse" sogar ein perfekt passendes Stück. Und österliche Geschenk-Ideen haben wir auch gleich noch ...
Ostern ist ja das Fest der Auferstehung. Das politische Kabarett kann dank der aktuellen Politik schon seit einiger Zeit Wieder-Auferstehung feiern. Oder wie es Philipp Schaller sagt, der künstlerische Leiter der Herkuleskeule: "Es ist im Moment eine sehr, sehr gute Zeit für politisches Kabarett!" Die Gesellschaft interessiert sich wieder für Politik, es wird diskutiert - meist sogar ziemlich heftig. "Das Publikum", ist Philipp Schaller überzeugt, "möchte wieder Kabarett, das nach dem 'Warum' fragt - und das tut die Herkuleskeule ja in all ihren Programmen".
Ostersonntag läuft bei uns im Kabarettkeller dann sogar passenderweise "Hüttenkäse", ein Stück über drei mehr oder weniger freiwillig Pilgernde auf dem Jakobsweg. Auf der Flucht vor einem Unwetter treffen sie in einer Hütte aufeinander - und merken schnell, dass jeder für sich ohnehin auf der Flucht ist. Auf der Flucht vor der Familie, vor den nervenden Schülern in der Schule oder einfach nur aus der Trostlosigkeit des Alltagsgraus. Ostern und Pilgern, das passt. Und natürlich könnten wir jetzt sagen, dass wir das ganz bewusst so geplant haben ... Aber auch in der Herkuleskeule klappt das mit der Planwirtschaft nicht immer so, also spielte hier vor allem der berühmt-berüchtigte Zufall die planerische Hauptrolle. Egal, es lohnt sich auf jeden Fall! Und überhaupt: Wer noch auf der Suche nach außergewöhnlichen Ostergeschenken ist, könnte ja einfach mal einen Herkuleskeulen-Gutschein ins Osternest legen ... Das geht bequem online oder direkt an unserer Theater- oder der Abendkasse im Kulturpalast.
Warum politisches Kabarett durchaus das Zeug zum Tourismus-Magneten hat.
Politisches Kabarett als Tourismusmagnet? Als ein Grund also, als Tourist nach Dresden zu kommen? Warum nicht, haben wir uns gesagt und waren deshalb heute beim großen Saisonstart rund ums Thema Elblandtourismus auf dem Salonschiff "Gräfin Cosel" auf der Elbe unterwegs. Und bei gemächlichem Wellengang haben wir einerseits jede Menge über das Thema Tourismus in Dresden und der Region gelernt - zum Beispiel, was Slow-Traveling ist und warum Waldbaden ebenfalls das Zeug zum Tourismus-Bringer hat. Und andererseits waren wir gefragter Ansprechpartner, denn anschließend ging's für uns zum Speed-Dating. Zum touristischen Speed-Dating wohlgemerkt.Wir konnten unter anderem Hotelverantwortlichen, Reiseunternehmen und Veranstaltern unseren aktuellen Spielplan vorstellen - und natürlich haben wir auch über unser Sommertheater "Nur die Harten komm' in Garten" erzählt, das ja ab 29. Juli im Gewächshaus des Gartencenters Rülcker an der Reicker Straße stattfinden wird. Politisches Kabarett als Tourismusmagnet? Ja, das kann gut funktionieren - war jedenfalls unser Gefühl.
Das Fernsehen tauscht regelmäßig ältere Moderatoren gegen jüngere aus. Für die Zielgruppe. Sollten auch wir mal unsere Herkulesfigur modernisieren? Unsere Fans sagen: Nein!
Junge Menschen überraschen ältere ja mitunter. So saßen dieser Tage in unserem Kabarettkeller zum Beispiel junge Grafiker mit älteren Herkuleskeulen-Mitstreitern zusammen und diskutierten mit ihnen über die Herkulesfigur, die die Keule seit nun schon fast 65 Jahren als eine Art Markenzeichen und Maskottchen begleitet. Auf den Plakaten aus DDR-Tagen war der Herkules quasi dauerpräsent. Die Älteren fanden, man müsse die Figur vielleicht mal ein bisschen moderner gestalten, um so auch Jüngere anzusprechen. Die Jüngeren hingegen erklärten den Älteren daraufhin, die Figur sei aber absolut in Ordnung: "... nämlich voll Retro und das ist modern ..." So ist das eben manchmal. Und so dachten am Ende alle am Tisch: Am besten fragen wir mal die, für die die Figur eigentlich gestaltet wurde, nämlich die Besucherinnen und Besucher, die langjährigen und "frischen" Fans der Herkuleskeule. Und das haben wir gemacht. Wir wollten wissen, ob der Herkules mit seiner Keule so bleiben oder vieleicht doch ein bisschen moderner daherkommen soll. Und um die Debatte ein bisschen anzufeuern, hatten wir neben der menschlichen auch noch die künstliche Intelligenz gefragt und uns von ihr ein paar mögliche Bilder gestalten lassen, die wir auf unseren Social-Media-Kanälen ausgespielt haben: auf Instagram und auf Facebook. Die Meinung war letztlich eindeutig: Niemand wollte sich an einen modernisierten Herkules gewöhnen. 100 Prozent wollen, dass er so bleibt, wie er ist. Ein klareres Ergebnis, als bei jeder Wahl in der DDR ... Das ist deutlich.
Auch unser Dauerbrenner "Tunnel in Sicht" muss jetzt ohne den scheidenden Bundeskanzler auskommen. Autor Wolfgang Schaller hat das Stück auf den neuesten politischen Stand gebracht. Warum sich das lohnt?
Scholz raus, Trump rein. Was auf der politischen Bühne gilt, gilt natürlich auch auf der Kabarettbühne. Heißt, unsere Autoren aktualisieren derzeit die laufenden Programme. Wolfgang Schaller zum Beispiel hat in den vergangenen Wochen bereits seinen Hit "Tunnel in Sicht" auf den neuesten politischen Stand gebracht. "Aber die Leute werden trotz der traurigen Politik eine Menge Spaß haben", verspricht er. Und dass es trotz knallharter politischer Pointen im Stück tatsächlich eine Menge zu lachen gibt, liegt natürlich auch an den drei Protagonisten: Birgit Schaller, Alexander Pluquett und Frank Weiland. Sie bringen Schallers (scharf)geschliffenen Wortwitz nicht "nur" rüber, sondern sich auch kräftig ein. „Es ist ja auch in einem Kabarett nicht so, dass immer alle einer Meinung sind“, weiß das Herkuleskeulen-Urgestein, dass in wenigen Tagen seinen 85. Geburtstag feiert. „Da gibt es schon auch mal Reibung, aber wichtig ist, dass man darüber redet – wie im echten Leben“, macht Wolfgang Schaller klar.
"Tunnel in Sicht" ist dabei kein Nummernprogramm, sondern eine moderne, spannende Mischung aus Kabarett und Theater; Autor Schaller selbst nennt es "Kabarettstück". Kabinettstück ist dabei ein ebenso passendes Wort! Denn hier wird politisch der Degen und nicht der Säbel geschwungen oder gar die Machete – und die Texte meistern spielend den Spagat zwischen Spaß und Ernst. "Ernst, der Spaß macht", findet Wolfgang Schaller. Das sehen im Übrigen auch die Zuschauer so. Also, auch wer "Tunnel in Sicht" bereits gesehen hat, sollte sich die aktualisierte Fassung in der Herkuleskeule auf keinen Fall entgehen lassen; wenn sich wieder drei schrullige Typen an einem Bahnsteig treffen. Drei Verlierer? Verlierer ist man nur, wenn man sich so fühlt, halten die Drei ihrem Schicksal entgegen: "Krise? Welche Krise?" Allerdings fährt an dem Bahnsteig schon länger kein Zug mehr, was die Drei aber ebenfalls ins Reich der alternativen Fakten verbannen. Schließlich warten sie hier nicht nur auf den Zug, sondern irgendwie auch gleich noch auf ihre Zukunft. Die arbeitslose Bäckereifachverkäuferin Dörte aus Dorte will Superstar werden, Doktorand Walentin Karl muss eigentlich nur noch seine Doktorarbeit abgeben, um durchzustarten und Sargbauer Fridolin Kasper hat ja ohnehin keine Sorgen. Oder ist das alles doch nicht ganz so einfach? Der verlassene Bahnsteig ist jedenfalls ein perfekter Ort für sehr unterhaltsames politisches Kabarett. Wie gesagt, jetzt ohne Scholz …
Das nächste Mal wieder in der kommenden Woche, Karfreitag.
Am Dienstag gab es im Kabarettkeller der Herkuleskeule schonmal einen kleinen Vorgeschmack auf das kommende Sommerstück "Nur die Harten komm' in Garten". Was das mit dem 1. Mai zu tun hat?
Der 1. Mai ist ja auch als Tag der Arbeit bekannt; und die Herkuleskeule nimmt das natürlich wörtlich. Zum einen, weil dann am Abend in unserem Kabarettkeller das gefeierte Soloprogramm von Birgit Schaller "Verweile doch, noch bin ich schön!" läuft - zum anderen, weil sich am Vormittag ein Stück abseits der Bühne das Team für unser neues, Ende Juli startendes Sommerprogramm "Nur die Harten komm`in Garten" trifft. Die Premiere im Gewächshaus auf dem Areal des Gartencenters Rülcker an der Reicker Straße - wo dann bis Ende August gespielt wird - findet ja bekanntlich am 29. Juli statt. Und bis dahin gibt es für die Kabarettisten Birgit Schaller, Johanna Mucha und Philipp Schaller sowie die Musiker Jens Wagner und Volker Fiebig noch reichlich Arbeit, um auch hier nochmal auf das Thema "Tag der Arbeit" zurückzukommen. Am 1. Mai können die Akteure dann zunächst mal auf das derzeit noch im Wachsen befindliche Textbuch von Philipp Schaller und erste Regie-Ideen von Ellen Schaller gespannt sein, bevor es dann "richtig" ans Proben geht. An die Proben-Arbeit, um im Sprachbild zu bleiben.
Und dass es im Garten tatsächlich hart zur Sache gehen wird, war schon am Dienstagabend in der Keule zu erleben. Denn für die aus Krankheitsgründen auf den 6. und 7. Mai verschobene Premiere unseres neuen Stücks "Generation XY ungelöst" wurde da ja unser Sommerstück aus dem Vorjahr gespielt, "Die Erde hat eine Scheibe" mit Birgit Schaller, Alexander Pluquet und Philipp Schaller. Und um an diesem Abend dennoch zumindest ein bisschen Premierengefühl zu verbreiten, spielte Philipp Schaller schonmal einen neuen Text aus dem kommmenden Sommerstück. Es war tiefschwarz, bitterböse und die Zuschauer im Saal hielten hier und da fast schon hörbar den Atem an. Ja, es wird politisch zugehen im Kleingarten. Und es darf gelacht werden; auch mal gegen den sprichwörtlichen Strich. Der Vorverkauf für "Nur die Harten komm' in Garten" läuft bereits - und die Tickets sind gefragt, was uns natürlich freut. Also auf geht's, in den Garten! Wobei schonmal klar ist: Dort können Sie dann entspannen, nur die Kabarettisten und Musiker müssen arbeiten - auf der Bühne im Gewächshaus!
Auch wenn die Premiere von "Generation XY ungelöst" auf den 6. und 7. Mai verschoben werden muss, bekommen die Zuschauer am Dienstagabendim Kabarettkeller etwas ganz Neues zu sehen.
Nach einer unfreiwillig turbulenten Woche steht nun zwar die nächste unfreiwillig turbulente Woche im Kabarettkeller der Herkuleskeule an! Da wir leider die geplante Premiere von "Generation XY ungelöst" aus Krankheitsgründen schweren Herzens auf den 6. und 7. Mai verschieben mussten, haben wir nun am heutigen Sonntagabend 18 Uhr und am Montagabend 19.30 Uhr unser kultiges Stück "Im Kühlschrank brennt noch Licht". Damit steigt für alle Herkuleskeulen-Fans die Chance, das Ende September auslaufende Stück sogar zwei Mal mehr als ursprünglich geplant zu sehen!
Und am Dienstag gibt's anstelle der eigentlich geplanten "großen" Premiere nun zumindest eine "kleine": Auf dem Spielplan steht neu unser Sommerstück vom vergangenen Jahr "Die Erde hat eine Scheibe" - und Autor Philipp Schaller wird dabei am Dienstagabend schonmal einen Text aus dem Ende Juli kommenden neuen Sommerstück "Nur die Harten komm' in Garten" präsentieren. Ein bisschen Premierengefühl kann also doch noch im Kabarettkeller aufkommen. Und anschließend sind alle Besucherinnen und Besucher zum "Meet&Greet" mit den Schauspielern samt von den Keule-Akteuren spendierten Gläschen Sekt eingeladen. So wird es also doch noch ein besonderer Abend. Und ein paar Tickets gibt's außerdem auch noch ...
Am morgigen Freitag startet der Vorverkauf für die begehrten Tickets der Langen Nacht der Dresdner Theater. In Sachen Herkuleskeule heißt es gleich aus zwei Gründen, schnell zu sein.
Sie werden wieder heiß begehrt sein, die diesmal insgesamt 32.000 Plätze, die aktuell 25 Dresdner Theater während der Langen Nacht der Dresdner Theater zu bieten haben. 976 dieser Plätze sind dabei im Kabarettkeller der Herkuleskeule zu finden. Denn auch die "Keule" ist bei der Langen Nacht am 26. April dabei. 19, 20, 21 und 22 Uhr spielen wir Ausschnitte aus unserem Erfolgsprogramm "Im Kühlschrank brennt noch Licht" - das übrigens nur noch bis Ende September auf dem Spielplan steht. Schnell zu sein, heißt es also hier gleich doppelt: Zum einen wegen der begehrten Tickets für die Lange Nacht und zum anderen wegen der letzten Chancen auf Tickets für den "Kühlschrank". Insgesamt 15 Mal haben wir das Stück mit Beate Laaß, Sophie Lüpfert und Felix C. Voigt noch im Programm; bis zum Finale am 27. September.
Am morgigen 4. April startet nun also pünktlich 10 Uhr der Vorverkauf für die Lange Nacht an der Theaterkasse des Staatsschauspiels am Postplatz. Wie schon in den Vorjahren werden jeweils 50 Prozent der Tickets im Vorfeld ausgegeben, die andere Hälfte gibt es dann erst während der Langen Nacht. Bei der heutigen Pressekonferenz im Carte Blanche, das erstmals mit dabei ist, wurde schonmal verraten, dass die Preise mit 15 Euro für Erwachsene und acht Euro für Kinder auch in diesem Jahr wieder sehr moderat sind - und dass es im Vorverkauf möglich ist, sich bereits zwei Aufführungen aus dem Programm zu sichern. Wer also einen der 976 Herkuleskeulen-Plätze besetzen möchte, sollte das am besten gleich beim Vorverkauf tun. Am Abend selbst kostet der Eintritt für die komplette Lange Nacht dann zehn Euro. Mit den Bändchen - diesmal in Lavendel für die großen und Aqua für die kleinen Theaterfans - dürfen übrigens auch die Busse und Bahnen der Dresdner Verkehrsbetriebe von 14 Uhr bis früh 4 Uhr kostenfrei genutzt werden.
Alle Infos zur Langen Nacht der Theater gibt es auf der eigenen Homepage.
… und das im wortwörtlichen Sinn! Denn wir freuen uns auf Ihre Geschichte aus der Geschichte der Herkuleskeule.
Wer sich in unserem Kabarettkeller mal für die zahlreichen Fotos und Plakate an den Wänden im Foyer ein bisschen Zeit nimmt, dem wird auffallen, dass da ein Plakat zu finden ist, das die Jahreszahl 1961 trägt. Und ja, es ist tatsächlich das erste Plakat der Herkuleskeule für das erste Programm des damals neugegründeten Kabaretts. „Keine Witzbeschwerden“ hieß der Abend gleich mal doppelbödig, für den in einer alten Kirchenruine am Altmarkt geprobt wurde und der dann im heutigen Kulturzentrum „Scheune“ in der Dresdner Neustadt zu erleben war. Auf den Plakaten aus DDR-Tagen spielte zudem ja auch immer die augenzwinkernde Herkulesfigur die Hauptrolle; auch das eine interessante Erinnerung. Erstes Programm 1961 heißt aber auch, dass die Herkuleskeule im kommenden Jahr ihr 65. Jubiläum feiern kann. Spannende Jahrzehnte, die natürlich ohne treues Publikum nicht möglich gewesen wären. Spannend ist deshalb nicht nur ein Rückblick aus Sicht der Kabarettisten, sondern natürlich auch mit dem Blick des Publikums. Deshalb wäre es schön, wenn Sie uns vielleicht die eine oder andere interessante Anekdote oder Geschichte erzählen könnten. Und da wir ja wissen, wie schnell so ein Jubiläum ran ist – fangen wir einfach schonmal jetzt an, nachzufragen: Welche Erinnerungen verbinden Sie mit der Herkuleskeule? Senden Sie uns am besten einfach eine Mail, wir sind gespannt: jens.fritzsche@herkuleskeule.de
Mit dem diesjährigen Sommerstück „Nur die Harten komm‘ in Garten!“ zieht die Herkuleskeule tatsächlich ins Gewächshaus. Im Gartencenter Rülcker in Dresden-Strehlen.
Jüngst versuchte bekanntlich ein Wirtschaftsminister, Politik vom Küchentisch aus zu machen. Das ist schiefgegangen. Vielleicht hätte er es im Kleingarten versuchen sollen? Die Herkuleskeule findet jedenfalls, dass politisches Kabarett durchaus in den Garten passt. Und deshalb zieht die Keule mit ihrem diesjährigen Sommerprogramm „Nur die Harten komm‘ in Garten“ gleich mal direkt ins Gewächshaus. Im bekannten Dresdner Gartencenter Rülcker an der Reicker Straße nämlich. Ja, Politik, politisches Kabarett im Gewächshaus, das wird klimatisiert und heiß zugleich. Heiße politische Pointen werden für die perfekte kabarettistische Betriebstemperatur sorgen. „Bei unserem letzten Sommerprogramm im vergangenen Jahr haben wir gemerkt, dass politisches Kabarett, das das Wort ‚politisch‘ nicht vom Plakat streicht, wieder die Sitzreihen füllt“, macht Philipp Schaller deshalb deutlich. Wie er als künstlerischer Leiter der Herkuleskeule ohnehin überzeugt ist, „dass es im Moment eine sehr gute Zeit für politisches Kabarett ist“. Die Gesellschaft interessiert sich wieder für Politik, es wird diskutiert und sich die Meinung gesagt. Kabarett kann da wieder ein wichtiges Ventil sein, das mit dem klugen „Hinter-die-Kulissen-Schauen“ Luft aus dem überhitzten Kessel lässt. „Allerdings Kabarett, das die Zuschauer nicht belehrt, dass der Osten falsch wählt, dass es in der Welt die Guten und die Bösen gibt, sondern Fragen nach dem ‚Warum‘ stellt“, unterstreicht Philipp Schaller. Und so wird es auch im neuen Sommerprogramm der Herkuleskeule um all die schwer aushaltbaren Widersprüche gehen, „warum wir manchmal den ‚Falschen‘ rechtgeben müssen und den ‚Richtigen‘ widersprechen“. Vom Spielort Gewächshaus ist Philipp Schaller jedenfalls hörbar begeistert: „Das ist so wunderbar geerdet, es ist genau das Ambiente, in dem politisches Kabarett perfekt wirken kann.“
Dass das Lachen dabei nicht zu kurz kommt, lässt mit „Nur die Harten komm‘ in‘ Garten“ schonmal auch der Programmtitel vermuten. Und dass mit Ellen Schaller eine gestandene Kabarettistin Regie führt, ist auch ein Garant für pointenreichen Hintersinn. Sie hat bekanntlich schon den aktuellen Publikumsrenner „Rabimmel, Rabammel, Rabumm“ inszeniert. Diesmal schreibt sie auch am Text mit. Die große Schwester und der jüngere Bruder, geht das gut? „Es ist ja auch bei den Proben zum Rabimmel schon gut gegangen“, schmunzeln beide vielsagend. „Wir sind für die Zeit der Proben nicht Geschwister, sondern Kollegen“, beschreibt Ellen Schaller den Weg. „Wir setzen uns beim Proben als Kollegen auseinander und gehen anschließend als Geschwister einen Kaffee trinken.“
Man darf also gespannt sein. Nicht zuletzt auf den Spielort. Ein Gewächshaus fürs Kabarett? „Wir sind ja hier schon veranstaltungserprobt“, freut sich Thomas Schrön, dass die Herkuleskeule anfragte. Der Rülcker-Geschäftsführer verrät, dass hier regelmäßig Konzerte und Kurse stattfinden, „weshalb das Kräutergewächshaus auf dem Areal auch mit Sonnenschutz ausgestattet ist, der für angenehme Temperaturen sorgt.
FAQ – Ihre Fragen, unsere Antworten
Wo wird gespielt?
Unser Programm läuft im Kräuter-Gewächshaus des Gartencenters Rülcker: Reicker Straße 43.
Wann wird gespielt?
Das Sommertheater läuft vom 29. Juli bis zum 24. August immer mittwochs bis sonntags – Mittwoch bis Sonnabend jeweils 19.30 Uhr, sonntags 18 Uhr
Wo gibt’s die Tickets?
Die Tickets für unser Sommertheater gibt es auf www.herkuleskeule.de, an der Theaterkasse im Kulturpalast kasse@herkuleskeule.de, unter der Tickethotline 0351 4925555 und direkt im Gartencenter Rülcker
Ab wann ist das Gewächshaus geöffnet?
Das Veranstaltungsareal öffnet ab 17.30 Uhr (sonntags ab 16 Uhr) – die Verkaufsräume des Gartencenters sind dann ebenfalls geöffnet (sonntags nur Beratung)
Wo gibt es Parkplätze?
Parken können Sie kostenfrei direkt auf dem Gelände von Gartenbau Rülcker: Einfahrt Reicker Straße 43 oder über die Eugen-Bracht-Straße (Adresse Navi: Eugen-Bracht-Straße 12). Es gibt ausreichend Stellplätze!
Welche öffentlichen Verkehrsmittel bringen mich hin?
Die Straßenbahnlinien 9 und 13 Uhr halten direkt vorm Eingang des Gartencenters (Haltestelle Eugen-Bracht-Straße)
Gibt es zum Kabarett auch Gartentipps?
Das Gartencenter ist vor Veranstaltungsbeginn geöffnet – und natürlich können Sie ihren Einkauf auch während des Abends bei uns kostenfrei und sicher abstellen (oder Sie kommen einfach nochmal tagsüber wieder)
Gibt es Gastronomie?
Wie in jedem Kleingarten wird auch bei uns gegrillt – es lohnt sich also durchaus, ein, zwei Stündchen eher zu kommen. Für Vegetarier und Veganer brutzelt übrigens ebenfalls etwas Leckeres auf dem Rost! Für kühles Bier, Wein, Alkoholfreies und leckere Cocktails ist natürlich auch gesorgt.
Ist es im Gewächshaus im Sommer nicht zu heiß?
Nein, das Gewächshaus wird vom Gartencenter Rülcker regelmäßig für Veranstaltungen genutzt, ist dafür mit einer Verschattung ausgestattet, kann perfekt gelüftet werden und ist damit auch im Sommer angenehm temperiert.
Die Herkuleskeule Dresden bringt ein ungewöhnliches Kabarettstück auf die Bühne. Und Kabarettist Mario Grünewald erinnert sich während der Proben an das DDR-Allheimittel „Sepso“, verrät er.
Der Generationenkonflikt läuft mittlerweile übers ABC: Generation X gegen Generation Y. Generation Alpha gegen Gen Z. Wer sieht da noch durch? Und was sagen diese Konflikte eigentlich über unsere Gesellschaft? Ja, auch über die Politik? Wenn das kein Stoff fürs Kabarett ist! Und deshalb ist es Stoff fürs Kabarett – fürs neue Stück der Dresdner Herkuleskeule nämlich, das am 8. und 9. April Premiere feiert. „Generation XY ungelöst“, heißt es – und es wird frisch, frech und auch ein bisschen böse. Geschrieben hat es Michael Frowin, der als Autor an der Herkuleskeule kein wirklich Unbekannter ist. Gemeinsam mit Philipp Schaller – dem künstlerischen Leiter der Keule – hat er schon so manchen Kabarett-Hit verfasst. Aktuell stehen mit „Hüttenkäse“ oder „Im Kühlschrank brennt noch Licht“ zwei dieser Stücke im Spielplan.
Nun bringt Michael Frowin also den Generationenkonflikt auf die Bühne; das wird brisant und pointiert zugleich. Und in der Sprache mitunter auch schonmal deftig. Neben der jungen Akteurin Johanna Mucha aus Wien spielt der Sachse Mario Grünewald den Part des Älteren. Und spannend ist, sagt er, „dass hier für meine Rolle Argumente und Lebensweisheiten im Text stehen, mit denen ich aufgewachsen bin“. Und weil man sich ja selbst irgendwie immer als deutlich jünger einschätze, „ist es interessant zu sehen, dass ich jetzt tatsächlich in dieses Alter gekommen bin, auch auf der Bühne mal der Ältere zu sein“. Eine reizvolle Erfahrung, findet der Freitaler. Denn man könne so mit einer entspannten Sicht auf die Dinge schauen. Mit Erfahrungen, die Jüngere noch gar nicht sammeln konnten. Was Reibungen und Konflikte erzeugen kann. Und der wirkliche Reiz, findet Mario Grünewald, liege nun vor allem darin, „sich mal mit diesen unterschiedlichen Sichten der Generationen auseinanderzusetzen, auch den politischen und gesellschaftlichen“. Das könne im wahren Leben mitunter nerven, aber auf der Bühne liege eine Menge Witz darin, ist Mario Grünewald überzeugt. Es gehe da schon mal hoch her, verrät er. „Aber es kommt auch jede Menge überraschender Klugheit zum Vorschein, wenn wir erkennen, dass Vieles gar nicht so weit auseinanderliegt!“ Im übertragenen Sinne sitzen wir schließlich alle in diesem sprichwörtlichen gemeinsamen Boot mit der Fahrtrichtung Glück, Frieden und Zufriedenheit. Dass das aber nicht funktionieren kann, wenn einige nur auf Kosten anderer ans Ziel gelangen wollen, ist wiederum einer dieser politischen Punkte im Textbuch, das seit Probenstart Mitte Februar täglicher Begleiter für Mario Grünewald ist. „Wie der Stift, mit dem wir das eine oder andere umschreiben“, verrät er augenzwinkernd. In jedem Fall wird es ein Stück, das eine Menge Spielfreude und „Mutterwitz“ in den Kabarettkeller bringt. Wobei die Sache mit der Mutter dabei mitunter sogar wörtlich genommen werden kann: „Wenn ich als Kind hingefallen bin und das Knie blutete, kam Sepso drauf, Mutter hat gepustet und gesagt, dass bis zur Hochzeit alles wieder gut ist …“ Bei der oft viel zu sehr gepamperten Jugend von heute, werde da eher ein riesiges Drama draus … Aber wem könne man da den entscheidenden Vorwurf machen? Der Jugend? „Wir sollten viel öfter fragen, warum jemand ist, wie er ist, um ihn zu verstehen“, ist Mario Grünewald überzeugt. Und wenn „Generation XY ungelöst“ ein bisschen dazu beitragen kann, „haben wir alles richtig gemacht“. Man darf also gespannt sein, auf den Generationenkonflikt in der Herkuleskeule.
Jens Fritzsche
Mit Johanna Mucha steht erstmals eine Österreicherin auf der Kabarettbühne der Herkuleskeule. Eine junge Frau, die von sich sagt, sie könne durchaus sehr schräg sein …
Ab sofort gibt’s Wiener Schmäh im Kabarettkeller der Herkuleskeule in Dresden. Mit Johanna Mucha aus Wien wird hier im neuen Stück „Generation XY ungelöst“ eine neue feste Schauspielerin auf der Kabarettbühne stehen. Eine junge Frau, die eine Menge spannender Talente von der Donau mit an die Elbe bringt und die sich durch ihre Schwester bereits bestens in Dresden auskennt, wie sie im Interview verrät:
Sie haben eine eigene Musical-Komödie auf die Bühne gebracht, sind überhaupt im Musicalbereich aktiv, spielen im Film, tanzen und singen. Was reizt Sie, nun auf einer Kabarettbühne zu stehen?
Ich habe Kabarettisten immer bewundert, weil sie nicht nur lustig sind, sondern oft auch politisch und intellektuell. Das zieht mich enorm an! Gerade in Zeiten wie diesen, will ich etwas machen, das die Menschen berührt – im Herzen und im Kopf. Und mich selbst natürlich auch.
Von Wien nach Dresden ist für Künstler eher ein seltener Weg. Wie kam es dazu?
Ich habe einfach eine Veränderung gebraucht. Und wie Falco schon sagte: „In Wien, da bist du erst einer, wenn du woanders einer warst.“ Das stimmt leider noch immer – und ich wollte sehen, was woanders möglich ist. Außerdem ist Dresden einfach eine schöne Stadt!
Die erste bekannte Österreicherin hier in Dresden sind Sie übrigens nicht. Der Sohn des legendären Sachsen-Herrschers August des Starken musste einst die österreichische Kaisertochter Josepha heiraten. Die Dresdner schlossen sie schnell ins Herz. Haben Sie das Gefühl, das könnte auch bei Ihnen klappen?
Uih, Josepha – das war ja 1719, also wirklich schon eine ganze Weile her … Es wird höchste Zeit, dass die Dresdner wieder eine Österreicherin ins Herz schließen, finden Sie nicht? Ich denke, ich habe ganz gute Karten. Die Kolleginnen und Kollegen an der Herkuleskeule haben mich jedenfalls schon sehr herzlich empfangen, und ich hoffe, das klappt auch bald mit allen anderen Dresdnern Und wer weiß: Österreich ist ja in der Habsburgermonarchie auch durch geschicktes Heiraten groß geworden. Vielleicht finde ich hier ja meinen Lieblingsmenschen und bleibe dann einfach für immer …
Ihre Schwester Maria kennt Dresden ja bereits aus Engagements an hiesigen Theatern. Was hat sie Ihnen über Dresden erzählt?
Ich war damals tatsächlich vier Tage lang zu ihrer Premiere hier in Dresden und habe wunderbare Erinnerungen daran. Wir hatten eine richtig schöne Schwesternzeit: viel blödeln, viel albern, aber auch richtig tiefgründige Gespräche. Sie hat mir immer gesagt: Du wärst perfekt für diese Stadt … Ach ja, und sie hat mir die Frauenkirche gezeigt. Wir sind die ganze Zeit zu Fuß unterwegs gewesen, das Wetter war fantastisch, und ich habe mich direkt ein bisschen in die Stadt verliebt. Und sie hat mir übrigens auch noch einen lustigen Fakt über Dresden erzählt: Angeblich gibt es hier mehr Brücken als in Venedig. Wer hätte das gedacht?
Brücken sind derzeit ein ziemlich sensibles Thema in der Stadt; und auch eines fürs Kabarett …
Ohje, ich weiß …
Ihre Familie scheint ja eine Menge Künstler-Gene zu besitzen. Gibt es vielleicht sogar eine familiäre Verbindung zum sehr bekannten Maler und Grafiker Alfons Mucha, der aus Mähren stammte, aber Ende des 19. Jahrhunderts auch in Wien bedeutende Spuren hinterlassen hat?
Alfons Mucha gehört nicht zu meinem Stammbaum, was ich wirklich sehr bedauere - ein bisschen künstlerischer Glanz aus der Richtung hätte uns gutgestanden. Aber was vielleicht interessant ist: Mein Opa mütterlicherseits, Helmut Seibt, war ein außergewöhnlicher Eiskunstläufer und hat bei den Olympischen Spielen 1952 in Oslo die Silbermedaille gewonnen. Meine Oma, Ingeborg Seibt, war ebenfalls eine sehr bekannte Eiskunstläuferin – das Bewegungstalent liegt bei uns also ganz klar in der Familie. Und von meinem Vater kommen das komische Talent und das Timing. Kein Wunder, er hatte früher eine Band. Also eine gewisse Showbühnen-DNA steckt da wohl auch drin …
Sie haben an der Herkuleskeule einen festen Vertrag unterschrieben. Heißt, Sie haben vor länger zu bleiben. Worauf können sich die Keule-Fans freuen?
Ja, ich bin gekommen, um zu bleiben. Die Keule wird mich so schnell nicht mehr los! Dieses Theater ist einfach fantastisch - und ich möchte alles aufsaugen, was es zu bieten hat. Die Keule-Fans können sich auf eine energiegeladene Frau mit viel Wiener Schmäh freuen, die nicht nur über andere, sondern auch gern über sich selbst lacht.
Apropos Wiener Schmäh: Das ist ja quasi so etwas wie ein „eingetragenes Humor-Warenzeichen“. Was kommt da auf uns Dresdner zu?
Der Wiener Schmäh wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Er ist schwer zu erklären - entweder man hat ihn oder man hat ihn nicht. Er ist oft derb, extrem schwarz und immer mit einem Augenzwinkern versehen. Aber ich glaube, genau deshalb passt er hervorragend zum Dresdner Humor. Zusammen könnten wir da eine unschlagbare Kombination werden!
Sie sagen von sich selbst, dass Sie auch „ganz schön schräg“ sein können …
Oh, ich bin definitiv keine Frau, die man als „normal“ bezeichnen würde - aber mal ehrlich, wer ist das heute schon?
Sie sitzen ja nun auch regelmäßig in den Programmen im Kabarettkeller im Kulturpalast, haben sich also ein Bild gemacht. Wie beschreiben Sie Freunden, wohin Sie jetzt beruflich wechseln?
Das Ensemble hat mich komplett umgehauen! Ich hatte sofort das Gefühl: Da möchte ich auf die Bühne springen und mitmachen. Von diesen großartigen Künstlern will ich lernen, und mit ihnen möchte ich zusammenarbeiten. Zu Hause in Wien sage ich immer: Die Herkuleskeule ist das Simpl von Deutschland. Das Simpl ist ein legendäres Kabarett in Wien, in dem Größen wie Karl Farkas, Maxi Böhm, Martin Buchgraber, Claudia Rohnefeld oder Michael Niavarani aufgetreten sind - oder noch immer auftreten. Der Unterschied: Während das Simpl nur eine große Revue pro Jahr spielt, ist die Keule politischer und bietet das ganze Jahr über ein vielfältiges Programm. Beides hat seinen ganz eigenen Charme, aber ich freue mich sehr, jetzt ein Teil der Keule zu sein!
Gespräch: Jens Fritzsche
Alexander G. Schäfer trägt einen hierzulande sehr bekannten Namen. Und spielt in der Herkuleskeule nicht nur Kabarett.
Bisher war es ja eigentlich immer so, dass sich die Akteure an der Herkuleskeule einen Namen erarbeitet haben und dann berühmt wurden. Bei ihm ist das ein bisschen anders: Er kam schon mit einem prominenten Namen in den Kabarettkeller im Kulturpalast, um hier quasi noch berühmter zu werden: Alexander G. Schäfer, Sohn des prominenten Berliner Schauspielers Gerd E. Schäfer. Aktuell ist er im Kultstück „Leise flehen meine Glieder“ zu erleben. Und nicht nur dort ...
Herr Schäfer, nervt es eigentlich, immer auf den prominenten Vater angesprochen und letztlich ja auch mit ihm verglichen zu werden?
Natürlich nicht. Ich bin stolz auf meinen Vater, habe schließlich zwei Bücher über ihn geschrieben. Verglichen wird man immer mit irgendjemandem, da muss man nicht unbedingt berühmte Eltern haben. Außerdem, beweisen muss man sich allein, da hilft kein Name.
Wer Sie derzeit im Keule-Programm „Leise flehen meine Glieder“ erlebt, merkt aber eben auch sehr deutlich, dass das Komödianten-Gen vererbbar sein muss. Sie haben sichtlich Spaß am Kabarett …
Ich habe sozusagen mit Kabarett angefangen. Von 1996 bis 2004 war ich Mitglied des renommierten Berliner Kabaretts „Die Stachelschweine“ unter Altmeister Wolfgang Gruner. Danach war ich noch gut zehn Jahre mit eigenen Kabaretts unterwegs, was mich sogar bis nach Afghanistan und Südamerika gebracht hat. Danach wollte ich mich wieder mehr auf das Theater konzentrieren, habe verstärkt inszeniert und sogar den „Faust“ über 50 Mal gespielt. Erst durch das Angebot der Herkuleskeule habe ich wieder zum Kabarett gefunden. Ja, es macht Spaß. Dazu das tolle Haus, die wunderbaren Kollegen …
Hätte Ihr Vater Sie denn überhaupt etwas anderes, zum Beispiel auch Straßenbahnfahrer werden lassen?
Ja natürlich, solch einen Dünkel gab und gibt es in meiner Familie nicht. Ein Beruf, egal wo, ist doch aller Ehren wert! Und ich fahre übrigens gerne Straßenbahn.
Was viele vielleicht gar nicht so auf dem Schirm haben: Gerd E. Schäfer war nicht „nur“ der bekannte Volksschauspieler der vermeintlich leichten Muse, sondern viele Jahre auch politischer Kabarettist an der Distel in Berlin. Auch da gibt es also wieder Überschneidungen mit Ihrem Vater ... Was reizt Sie an politischer Satire?
Da muss ich zunächst mal widersprechen. Für viele Menschen ist mein Vater als „Der Kabarettist“ bekannt. Die Distel war 13 Jahre seine Heimat. Und viele spätere Kabarettisten haben meinen Vater um Rat gefragt; auch zum Beispiel Herkuleskeulen-Urgestein Hans Glauche. Übrigens noch eine kleine Herkuleskeulen-Schäfer Überschneidung gibt es: Otto Stark war Mitbegründer der Herkuleskeule, später an der Distel Kollege von meinem Vater. Und dessen Tochter Mirijam war meine Partnerin in meinem Stück „Diät, Diät“, das in Dresden gespielt wurde. Ich mag politische Satire, aber mittelweile mehr die Satire als die Politik. Die heutige Politik als Satire ist sowieso unschlagbar!
Sie kommen ja kulturell viel rum: Wenn Sie Reklame für die Herkuleskeule machen sollten, was würden Sie mit Blick auf die deutsche Kabarettlandschaft da ins argumentative Feld führen?
Ensemble-Kabarett auf höchstem Niveau. Auch musikalisch!
Verraten Sie uns noch kurz das Geheimnis, wie es zum G. in Ihrem Namen gekommen ist?
Mein zweiter Vorname ist Gerhard. Da es wirklich unfassbar viele Alexander Schäfer gibt, habe ich das G mit hineingenommen - um Verwechslungen vorzubeugen. Übrigens hatte mein Vater dasselbe Problem. Im Berliner Ensemble gab es in den 1950er Jahren einen Schauspieler Gert Schaefer. So hatte sich mein Vater entschlossen, sein E mit in den Namen hineinzunehmen.
Gespräch: Jens Fritzsche
… zumindest das Kult-Programm „Im Kühlschrank brennt noch Licht“. Die letzten Chancen, es zu erleben, gibt es nun noch bis zum Spätsommer.
Es war die erste Premiere nach dem ersten Corona-Lockdown – und das klingt, als sei das schon ewig her. Es war der Sommer 2021; vor gut vier Jahren also. Seither ist „Im Kühlschrank brennt noch Licht“ mit immer wieder aktualisierten Texten durchaus zum Kult im Kabarettkeller im Kulti geworden. Demnächst wird allerdings das Licht im Kühlschrank ausgeknippst; nur noch bis in den Spätsommer hinein werden sich Beate Laaß, Sophie Lüpfert und Felix C. Voigt an „Hertas Spätshop“ treffen. Und werden sich übers Gendern ärgern, über die zahlreichen Pro- und Gegendemos wundern, die an diesem Tag vor den Schaufenstern durch Dresden ziehen - und die drei werden dabei eine Menge Erhellendes ins gesellschaftliche Dunkel bringen. Mitunter bitterböse Pointen knallen hier statt der Sektkorken, denn irgendwie fehlt der Gesellschaft ja aktuell nicht nur die freie Sicht auf die Meinungsfreiheit, sondern an allen Ecken und Enden auch das Geld.
Wer das Stück aus der Feder von Philipp Schaller und Michael Frowin bisher noch nicht gesehen haben sollte, tut jedenfalls gut daran, diese letzten Chancen noch einmal zu nutzen. Auch bei der langen Nacht der Theater am 26. April wird „Im Kühlschrank brennt noch Licht“ zu erleben sein – als kleines Appetithäppchen sozusagen für dieses sehr politische Stück politisches Kabarett. Und natürlich für die Herkuleskeule insgesamt.
Von März bis in den Juli hinein läuft der Kühlschrank auf der Herkuleskeulenbühne in jedem Fall noch auf Hochtouren – und nach dem Sommertheater im August mit dem neuen Stück „Nur die Harten komm‘ in‘ Garten“ – auch noch im September. Dann zieht die Keule dem Kühlschrank quasi den Stecker. Und ja, da muss zum Abschied noch das augenzwinkernde Wortspiel erlaubt sein: In der Herkuleskeule läuft der Kühlschrank aus …
Jens Fritzsche
Das Thema Musik spielt im politischen Kabarett eine wichtige Rolle. In der Keule sitzen sogar echte Rocker an den Instrumenten.
Für treffsichere Pointen ist die Herkuleskeule bekannt. Für gute Musiker – und musikalische Kabarett-Stücke - auch. Dass allerdings einer der Keule-Musiker dabei sogar ein Stück Musikgeschichte dieses Landes mitgeschrieben hat, weiß hingegen vielleicht nicht jeder. Die Rede ist von Volker Fiebig, der ein echtes musikalisches Multitalent ist: Er spielt Gitarre, Violine, Keyboard und nicht zu vergessen Schlagzeug. Denn zwischen 1989 und 1996 saß er an den Drums der namhaften (dann ja schon nicht mehr) DDR-Band electra, die bekanntlich nicht nur in Dresden gegründet wurde, sondern hier auch blieb, egal wie verlockend die Rufe aus Berlin waren. Nun gibt Volker Fiebig schon seit etlichen Jahren den Takt am Schlagzeug im Kabarettkeller der Herkuleskeule vor und ist in vielen aktuellen Programmen gemeinsam mit dem musikalischen Leiter Jens Wagner zu erleben. Auch über den gibt es dabei eine Menge Spannendes zu erzählen: Welches Kabarett kann beispielsweise schon von sich behaupten, einen echten Musikprofessor an seinen Tasteninstrumenten vorweisen zu können? Die Herkuleskeule kann es! Denn Jens Wagner reicht es eben nicht, als Dozent der hiesigen Musikhochschule mit seiner Akribie die Studenten zu quälen, wie er selbst immer mal augenzwinkernd sagt. Seit 1990 sorgt er deshalb als Musikalischer Leiter für den guten musikalischen Ton im Kabarettkeller. Er arrangiert oft so schwierige Gesangssätze, dass es sich auf der Bühne anhört, als würde jeder zweistimmig singen, behaupten die Kabarettisten mitunter spitzzüngig. Wobei Jens Wagner neben seinen musikalischen mitunter auch seine schauspielerischen Fähigkeiten präsentiert, ist zum Beispiel im aktuellen Stück „Rabimmel, Rabammel, Rabumm“ zu erleben.
Übrigens genügt den Kabarettisten „nur“ ein einziger electra-Musiker nicht. Und so hat sich die Herkuleskeule gleich noch den ehemaligen Keyboarder der legendären Dresdner Rockband „geangelt“: Andreas „Bruno“ Leuschner nämlich, der die Kabarettisten auf den Tourneen und Gastspielen der Herkuleskeule als Musiker unterstützt. Aktuell ist er mit der Keule im kultigen Dauerbrenner-Programm „Leise flehen meine Glieder“ zu erleben. Und beweist, dass er nicht nur gut die Tasten treffen kann, sondern auch die Töne. Denn für die Herkuleskeule singt er sogar …
Jens Fritzsche
Herkuleskeulen-Kabarettist Alexander Pluquett geht in der Keule fremd und präsent einen spannend schwarzhumorigen Duett-Abend.
Eigentlich wollte er selbst nie Kabarettist sein - und doch werden seine Texte noch immer auf Kabarettbühnen gefeiert: Georg Kreisler, 2011 verstorbener Schauspieler, Autor und eben Kabarettist aus Wien. So schwarz wie sein Humor sind oft nicht mal die Buchstaben, mit denen seine Texte auf Millionen von Buchseiten gedruckt wurden. Er seziert die Gesellschaft und Politik wie kaum ein anderer - und das mit brillanter und mitunter fassungslos machender Zeitlosigkeit. Kein Wunder also, dass sich Herkuleskeulen-Kabarettist Alexander Pluquett Kreislers Texte annimmt und sie gemeinsam mit der japanischen Pianistin Ayako Ito als „Duo Zahltag“ auf die Bühne bringt. Auch, wenn sie mit diesem Programm schon seit 15 Jahren deutschlandweit unterwegs sind, ist es jetzt erstmals im Kabarettkeller der Herkuleskeule zu erleben. „Ein echtes Erlebnis“, schreiben die Zuschauer Alexander Pluquett regelmäßig ins Gästebuch seiner Webseite. Apropos schreiben: Auch selbstgeschriebene Texte ergänzen das Programm. Kreisler hätte ganz sicher seine diebische Freude daran. Auch, wenn es eine Kabarettbühne ist ...
„Liebe, Politik und andere Katastrophen“ - Duo Zahltag
4. Juli 19.30 Uhr