
Liebe Zuschauer,
die deutsche, sommerliche Luftwaffenübung »Air Defender«, die größte derartige Übung seit Bestehen der NATO, hat in zwei Wochen ca. 35.000 Tonnen Kohlendioxid verursacht. Der Betrieb unseres Kabaretttheaters setzt im selben Zeitraum, grob geschätzt, um die 15 Tonnen CO2 frei.
Sie sehen: Wesentlich klimafreundlicher ist die satirische Verteidigung unserer Zeit. Umgerechnet auf Sie bedeutet das: Sitzen Sie als Zuschauer in einem unserer hochpointierten, musikalischen Programme, stoßen Sie etwa 5 Kilogramm Kohlendioxid aus. Säßen Sie hingegen verteidigungsbereit im deutschen Luftraum, emittierten Sie binnen zwei Stunden 40 mal soviel CO2. Das wäre nicht nur klimaschädlicher, sondern auch unbequemer als in unseren Sitzen. Die widerum bequemer sind als unsere Texte auf der Bühne.
Kurz: Wir glauben immer noch, dass Pointen schärfer sind als Waffen. Und auch wenn Satire gelegentlich verletzen muss, ist sie doch weniger tödlich. Also: Egal, ob Sie zu denen gehören, die frustriert auf der Straße sitzen, um das Klima zu schützen, oder ob Sie frustriert im Stau sitzen und auf die »Klimakleber*innen« schimpfen, oder ob Sie frustriert zuhause sitzen und mal wieder lachen möchten … Machen Sie sich auf den Weg zu uns, mit Bus und Bahn, Fahrrad, Auto oder per pedes! Denn in unserem Zuschauersaal treffen sich alle Meinungen und Weltbilder. Und wenn es unseren Kabarettisten auf der Bühne gelingt, dass die Zuschauer nicht nur über andere, sondern auch über sich selbst lachen können, dann wird das dabei freigesetzte Kohlendioxid immerhin für einen guten Zweck freigesetzt.
Wir freuen uns auf Sie!
Im Namen des Ensembles
Ihr Philipp Schaller
Künstlerischer Leiter