Philipp Schaller entwickelt und schreibt seit über 20 Jahren Programme für die Herkuleskeule und ist seit 2020 auch unser künstlerischer Leiter. Als Autor setzt er sich mit seinen temporeichen, pointierten Stücken zwischen alle Stühle. Und das mit diebischer Freude; was auch bei seinen Auftritten in Stücken wie „Rabimmel, Rabammel, Rabumm“ oder in seinen Soloprogrammen zu erleben ist. Mit seinen provokanten und mitunter schwarzhumorigen Texten will er die gesellschaftlichen Lager zum Perspektivwechsel ermuntern und damit wieder miteinander ins Gespräch bringen. Ohne moralischen Zeigefinger. Die Zuschauer sollen selber denken. Und er hat damit auch das Ensemble hinter sich, das eines eint: die Lust auf Einmischung, Haltung und Provokation. Für seine Arbeit als Satiriker wurde Philipp Schaller auch schon mit dem Kleinkunstpreis der Bundesvereinigung Kabarett ausgezeichnet – und er schreibt auch für Theater, Kabaretts und Solokabarettisten aus ganz Deutschland.
Geschäftsführer
Nach der Wende ergriff er als gebürtiger Dresdner nicht wie so viele die Flucht, sondern eine spannende Chance: Er blieb in Sachsen und studierte in Leipzig Journalistik und Politikwissenschaften. Und da er dann in Hoyerswerda, Kamenz, Bautzen, Radeberg und nicht zuletzt auch in Dresden für die Sächsische Zeitung in die Computertasten hämmerte, kam er natürlich nicht an der Herkuleskeule vorbei. Und weil es ihm im Kabarettkeller im Kulturpalast so gefällt, findet er, dass das unbedingt auch andere wissen sollten und übernahm zunächst mal die Geschäfte als Marketingleiter der Keule. Seit April 2025 ist er nun auch Geschäftsführer. Und erzählt trotzdem weiterhin allen, wie toll es im Kabarettkeller im Kulturpalast ist ...
Hausautor, Produzent
Dass ausgerechnet das damals eher unkritische „Neue Deutschland“ – das gedruckte Sprachrohr der SED - dafür gesorgt hat, dass in der Dresdner Herkuleskeule einer der kritischsten, mutigsten und klügsten Kabarettisten und Autoren des Landes zu erleben ist, gehört zu den zahlreichen spannenden Anekdoten aus dem Leben Wolfgangs Schallers. Schaller hatte damals als junger Deutschlehrer in Görlitz Gedichte geschrieben und – ohne sich als Lehrer zu erkennen zu geben – ans Zentralorgan geschickt. Das meldete sich dann: Lieber Pionier Wolfgang Schaller, bitte lass Dir doch mal von Deinem Deutschlehrer zeigen, wie man Gedichte schreibt. „Seither schreibe ich fürs Kabarett“, sagt Wolfgang Schaller lachend. Seit 1970 also ist er Autor an der Keule, wurde 1988 deren künstlerischer Leiter und schrieb über 50 Kabarettstücke, die weit über das Elbtal hinaus für Aufsehen und Begeisterung sorgten. Und sorgen. Aktuell laufen „Tunnel in Sicht“, „Verweile doch, noch bin ich schön“, „Leise flehen meine Glieder“ und „Eh ich’s vergesse“.