Mittwoch, 30. April 2025

Wir lösen den Generationenkonflikt!

Seit heute ist unser neues Stück "Generation XY ungelöst" auf der Bühne! Die Generalprobe begeisterte das Publikum, das nur deshalb nicht applaudierte, weil das bei einer Generalprobe Unglück bringen soll, wie Regisseur Matthias Nagatis im Vorfeld erklärte ...

Die Jugend ist verweichlicht, sie lernt keine richtigen Berufe mehr, höchstens noch Mediengestalter. Aber ist das überhaupt ein Beruf? Von Studienabschlüssen wie Gender Studies ganz zu schweigen, was anschließend höchstens noch für eine Stelle als Geleichstellungsbeauftragter oder im Diversity Management reicht … Und bei jedem Pickel haben diese jungen Leute Angst, es könnte ein aus den Tropen eingeschleppter Tumor sein. Während die vermeintlich Alten keine Ahnung von moderner Technik haben, von den wirklich wichtigen Werten im Leben ohnehin nicht und sie stehen politisch irgendwie immer dort, wo man sich laut jeweils gültigem Zeitgeist nun gerade nicht platzieren sollte. Vorurteile? Die einen sagen so, die anderen so. In jedem Fall ist es ein wunderbares Thema für einen sehr hintergründigen Kabarettabend mit jeder Menge vordergründigen Pointen! Das jedenfalls wurde heute bei der Generalprobe unseres neuen Stücks „Generation XY ungelöst“ deutlich.

Die junge Werbetexterin Jana fliegt – mal wieder – aus einer WG. Denn sie nimmt es ganz offensichtlich zwar mit dem Thema Umwelt im Großen sehr genau, weniger aber im Kleinen, mit der Sauberkeit in den eigenen vier Wänden beispielsweise, wie die sich stapelnden Pizza-Kartons eindrücklich unterstreichen. Sie findet kurzzeitig Zuflucht bei ihrem väterlichen Freund Uwe, der ihr aber eigentlich nur vorrübergehend Asyl gewähren wollte. Das Wort „eigentlich“ zeigt dabei schon mal einen Punkt in einer spannenden Reihe an jeder Menge Konfliktpotenzial. Die beiden Akteure Johanna Mucha und Mario Grünewald haben jedenfalls spürbar Spaß an ihren Rollen und punkten mit unglaublicher Spielfreude. Ansteckender Spaß, den Autor Michael Frowin mit Hilfe von Philipp Schaller da in frecher, mitunter auch deftiger Sprache auf die Bühne unseres Kabarettkellers bringt.

Ein Abend übrigens, der auch musikalisch punktet. Zum einen hat Thomas Wand an den Tasteninstrumenten wunderbare Lieder geschrieben. Zum anderen springt Johanna Mucha als ausgebildete Sängerin traumwandlerisch sicher zwischen den Genres – Pop, Schunkelhit und ein kräftiger Hauch Oper, alles ist dabei. Und Mario Grünewald zeigt einmal mehr, dass auch er nicht nur unter der Dusche singen sollte!

Regisseur Matthias Nagatis hat jedenfalls gemeinsam mit Hannes Sell an seiner Seite einen echten Spagat zwischen Theater, Komödie und politischem Kabarett gemeistert. Gelöst wird der Generationenkonflikt auf der Bühne der Herkuleskeule entgegen dem Stücktitel im Übrigen letztlich dann doch noch. Und das auf sehr überraschende Weise.

Es lohnt sich also unbedingt, Tickets zu kaufen!