Freitag, 11. April 2025

Scholz guckt nicht mehr in den Tunnel …

Auch unser Dauerbrenner "Tunnel in Sicht" muss jetzt ohne den scheidenden Bundeskanzler auskommen. Autor Wolfgang Schaller hat das Stück auf den neuesten politischen Stand gebracht. Warum sich das lohnt?

Scholz raus, Trump rein. Was auf der politischen Bühne gilt, gilt natürlich auch auf der Kabarettbühne. Heißt, unsere Autoren aktualisieren derzeit die laufenden Programme. Wolfgang Schaller zum Beispiel hat in den vergangenen Wochen bereits seinen Hit "Tunnel in Sicht" auf den neuesten politischen Stand gebracht. "Aber die Leute werden trotz der traurigen Politik eine Menge Spaß haben", verspricht er. Und dass es trotz knallharter politischer Pointen im Stück tatsächlich eine Menge zu lachen gibt, liegt natürlich auch an den drei Protagonisten: Birgit Schaller, Alexander Pluquett und Frank Weiland. Sie bringen Schallers (scharf)geschliffenen Wortwitz nicht "nur" rüber, sondern sich auch kräftig ein. „Es ist ja auch in einem Kabarett nicht so, dass immer alle einer Meinung sind“, weiß das Herkuleskeulen-Urgestein, dass in wenigen Tagen seinen 85. Geburtstag feiert. „Da gibt es schon auch mal Reibung, aber wichtig ist, dass man darüber redet – wie im echten Leben“, macht Wolfgang Schaller klar.

"Tunnel in Sicht" ist dabei kein Nummernprogramm, sondern eine moderne, spannende Mischung aus Kabarett und Theater; Autor Schaller selbst nennt es "Kabarettstück". Kabinettstück ist dabei ein ebenso passendes Wort! Denn hier wird politisch der Degen und nicht der Säbel geschwungen oder gar die Machete – und die Texte meistern spielend den Spagat zwischen Spaß und Ernst. "Ernst, der Spaß macht", findet Wolfgang Schaller. Das sehen im Übrigen auch die Zuschauer so. Also, auch wer "Tunnel in Sicht" bereits gesehen hat, sollte sich die aktualisierte Fassung in der Herkuleskeule auf keinen Fall entgehen lassen; wenn sich wieder drei schrullige Typen an einem Bahnsteig treffen. Drei Verlierer? Verlierer ist man nur, wenn man sich so fühlt, halten die Drei ihrem Schicksal entgegen: "Krise? Welche Krise?" Allerdings fährt an dem Bahnsteig schon länger kein Zug mehr, was die Drei aber ebenfalls ins Reich der alternativen Fakten verbannen. Schließlich warten sie hier nicht nur auf den Zug, sondern irgendwie auch gleich noch auf ihre Zukunft. Die arbeitslose Bäckereifachverkäuferin Dörte aus Dorte will Superstar werden, Doktorand Walentin Karl muss eigentlich nur noch seine Doktorarbeit abgeben, um durchzustarten und Sargbauer Fridolin Kasper hat ja ohnehin keine Sorgen. Oder ist das alles doch nicht ganz so einfach? Der verlassene Bahnsteig ist jedenfalls ein perfekter Ort für sehr unterhaltsames politisches Kabarett. Wie gesagt, jetzt ohne Scholz …

Das nächste Mal wieder in der kommenden Woche, Karfreitag.

Frank Weiland, Birgit Schaller und Alexander Pluquett (v.l.) sind überzeugt, dass hier irgendwann doch noch ein Zug ins Glück fährt. Foto: Robert Jentzsch

Tunnel in Sicht

Lachen wenn‘s zum Heulen ist

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